Synonyme: Heilwegerich, Kraut der Proserpina, Lägenblatt, Lügenblatt, Siebenrippen, Spießkraut, Spitzfederich, Spitz-Wegeblatt, Wagentranenblatt, Wegbreite, Wegreich, Wundwegerich, und viele mehr
Botanischer Name: Plantago lanceolata
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Vorkommen: In ganz Europa heimisch, kommt auch in Asien und in Amerika vor. Er wächst gerne auf Wiesen und an Wegrändern, auch im Ödland und an Gräben.
Aussehen: Wuchshöhen von 5 bis 50 Zentimeter, lanzenförmige Blätter mit fünf bis neun Blattadern, rosettenförmig zusammenstehend, kantiger Stängel ohne Verzweigung, braungrünliche Blüte in Ährenform mit winzigen Blüten. Er besitzt eine reich verzweigte Wurzel, mit der er bis 60 Zentimeter Tiefe gehen kann
Etymologie: Endung -rich -> althochdeutsch für König, Wegerich = König des Weges, lat. planta= Fußsohle
Blütezeit: Mai bis September
Erntezeit: Spitzwegerich kann zum Räuchern fast das ganze Jahr über geerntet werden. Die Blätter schmecken jedoch vor der Blütezeit am besten. Zu Heilzwecke sammelt man die Blätter von Mai bis August, die Wurzeln dann ab Ende August bis Oktober.
Magische Eigenschaften: Heilung, Stärke, Schutz, Abwehr
Brauchtum: Er galt damals schon als Abwehrmittel gegen Zauberei und wurde deshalb oft und gern verräuchert. Lt. Hildegard von Bingen ist er auch geeignet um sich "von der angezauberten Liebe freizumachen". Die gleiche Wirkung haben auch die Wurzeln, als Amulett getragen, zugleich helfen sie auch noch bei Rechtsstreitigkeiten, gegen Geister, Pest und Fieber.
Leidet man unter Fieber, musste man fünf Wegerich-Wurzeln zusammen binden und diese unters Bett legen. Danach noch vor Sonnenaufgang fünf Vaterunser beten, am nächsten Morgen 4 Vaterunser, danach 3 Vaterunser, usw. Alternativ konnte man einem Fiebernden auch eine ungerade Anzahl an Breitwegerichwurzeln um den Hals legen, oder bei Ohrenschmerzen eine Wurzeln ins Ohr stecken.
Kinder nutzen den Wegerich schon seit Jahrhunderten als Orakel, indem man ein Blatt quer durchriß und anhand der Anzahl der Blattadern, die sich zeigen, soll man erkennen viel viele Sünden, oder Lügen ein Kind an dem Tag begannen hat, oder aber auch wie viele Kinder man bekommen würde, oder wie viele Jahre man noch Leben würde (ist natürlich toll, dass der Wegerich nicht mehr als 8 Adern hat *grrr*).
Volksheilkunde: die Pflanze wurde damals gegen innere und äußere Wunden benutzt, Blätter in die Schuhe gelegt sollen gegen Blasen, Schweiß und Schmerzen helfen, Ansonsten soll sie ein austrocknendes, zusammenziehendes Mittel sein und wurde damals gegen Blutungen, Geschwüre, Geschwülste, Brandwunden, Durchfall, Ruhr, Nasenbluten, Wassersucht, Schwindsucht, Bleichsucht und Eingeweidewürmer eingesetzt.
Heutzutage kennt man den Spitzwegerich hauptsächlich als Sirup gegen Husten, bei Asthma und andere Atemwegserkrankungen, er löst den Schleim, lindert Entzündungen und wirkt gegen Krankheitserreger. Des weiteren fördert er die Verdauung, regt den Stoffwechsel an und hilft somit auch ein wenig beim Abnehmen. Sollte man sich unterwegs mal verletzen, kann man ein Blatt zerdrücken oder zerkauen und auf die Wunde legen, die Blutuns wird gesetoppt, die Wunde desinfiziert und der Heilungsprozess gefördert.
Trocknung: da die Blätter von Spitzwegerich, aber auch von Breitwegerich schnell schwarze Flecken kriegen, sogar zum schimmeln neigen, sollten sie schnell getrocknet werden, entweder mit einem Dörrautomat, aufgefädelt an einer Schnur an einem luftigen Ort oder im Backofen bei etwa 40 Grad.
Magische Verwendung: bei Neumond gepflückt, bei Vollmond zerkocht erhält man einen magischen Saft, den man zur Anrufung von Salamander- und Schlangenenergien nutzen kann.
Planet: Venus mit Sonne, Neptun, Merkur
Element: Erde
Götter: Persephone, Blodeuwedd
Quellen:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] ww.gardnerian.de, "hörensagen" + "irgenwann mal irgendwo gelesen".
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