Göttin des Windes, Feuers, Wassers, Regenbogens;
Herrscherin über die Naturgewalten, Friedhöfe, den Marktplatz;
Kriegerin - mutig, schön, feurig und unberechenbarChristliche Entsprechungen:Our lady of Candeleria, St. Catherine, St. Teresa und die Heilige Barbara
Symbole: Kupfer, schwarzes Pferdehaar, Schafe, Heuschrecken, Elektroschalter
Tag: Mittwoch, Freitag
Farben: Purpur, Braun, Rot, Terracotta
Zahl: 9
Symbol: Blitz
Lieblingsnahrung: Auberginen, Papaya, blaue Trauben, Pflaumen, Rotwein
Planeten: Uranus, Neumond
Ritueller Platz im Haus: Arbeitszimmer, Bücherecke
Festtage: 4. Dezember und 2. Februar
Oyá war vor Yemaya die Herrin der Meere. Die Meere hat sie jedoch bei einem unglücklichen Tausch verloren. Yemaya bot ihr die Friedhöfe an und Oyá war beeindruckt über die Größe dieses Landes. Ohne zu sehen, was sie da ertauschte ging sie den Handel ein und konnte ihn danach nicht mehr rückgängig machen. Dass Oyá und Yemaya seither Feindinnnen sind, versteht sie fast von selbst.
Im haitischen Voodoo ist Oyá daher die Grande Brigitte, die Frau des Baron Samedi, dem die Friedhöfe gehören.
Ein kleines Kerzenritual findet ihr hier!Von www.artedea.net:
OyaDie nigerianische Göttin ist für das Volk der Yoruba die allumfassende Elementargöttin. Sie ist die Gebieterin aller Elemente im Universum, Urmutter des Chaos – eine weibliche, starke und unabhängige Kraft. Sie ist die Beschützerin der Frauen und Göttin der Wildnis, der Flüsse, des Windes und der Stürme, des Feuers und des Donners.
Wellen, Wirbelsturm, Marktplätze, Tanz und vieles mehrOya repräsentiert das allgewaltige Wasser, die Fluten, die hohen Wellen und jeden Durst löschenden Wassertropfen. Sie ist das tropische Wärmegewitter, der Wirbelsturm, die Abendbrise. Sie ist der auch die Königin der Marktplätze, eine gefinkelte Geschäftsfrau sowie die Göttin des Tanzes, eine schöne, wehrhafte Kriegerin, die Hüterin der Friedenspforte, die Bezwingerin der Totengeister und Beschützerin der Tiere. Als Schutzgöttin der Gerechtigkeit, des Erinnerungsvermögens und des Todes hält sie eine Flamme in der Hand.
Oft wird sie mit einem Säbel und einem Wedel aus Pferdehaaren dargestellt, damit holt sie die Blitze vom Himmel. Als Göttin der Übergänge ist ihr Symbol auch der Regenbogen. Immer wenn ein solcher auftaucht, aber auch bei Tornados und Erdbeben signalisiert die Göttin, dass sie da ist.
Weiblicher Zorn und der Inbegriff der VeränderungVor allem aber ist Oya die mächtige Göttin der Veränderung und Transformation. Immer wenn sich Menschen in dramatischen Veränderungsprozessen befinden, die z.B. Lebensumstände, Menschen, Wohnorte, Arbeitsstellen betreffen, ist Oya im Spiel. Damit mag sie sehr grausam wirken, denn sie schneidet mit ihrer Sichel, ihrem Säbel oder ihrer Machete (auch das „Schwert der Wahrheit“ genannt) unbarmherzig alles ab, was nach Stagnation riecht und bereitet damit aber den Weg für neues Wachstum.
Ihr Name bedeutet daher auch „Sie, die trennt" und "Sie, die zerreißt“. Sie ist der weibliche Zorn und der Inbegriff der Veränderung, die unbezähmbare, wilde Kraft, die alles auflöst. Sie tut, was getan werden muss.
Erster und der letzter Atemzug Oya ist der erste und der letzte Atemzug und sie schenkt alle Atemzüge dazwischen. Sie trägt die Seelen der Verstorbenen auf ihren Schwingen über die Schwelle in die „andere Welt“.
Oya trägt gern schwarz oder weinrot, mag die Gesellschaft starker Männer, lässt Lug und Trug sowie eitles Gehabe nicht zu, neigt zu plötzlichen Wutausbrüchen, scheut - im Bewusstsein ihrer Unbesiegbarkeit - keine handgreifliche Auseinandersetzung.
Oya wurde als nigerianische Yoruba-Göttin, als Orisha, in die sogenannte Neue Welt verschleppt. In einem Kult, in dem die männliche Kraft im Lauf der Zeit fast alle Göttinnen und weiblichen Kräfte abgelöst hat, blieb Oya unantastbar.
Man verehrt sie dort auch als Yansan und Iansa, oder versteckt als Maman Brigette, "Unsere Liebe Dame von Candelaria", als Heilige Barbara, St. Catherine, St. Theresa sowie als Heilige Johanna, Jungfrau von Orleans.
Unumstrittene Siegerin jeder VerhandlungIn Brasilien ist sie einer der mächtigsten Macumba-Göttinnen. Sie wird zur Hilfe gerufen, wenn sich Frauen in schwer lösbaren Konflikten befinden. Die Yoruba-Frauen bitten sie um die richtigen Worte in schwierigen Situationen. Denn Oya ist der Atem, der die Worte trägt. Sie weiß ihre Worte so klug, so elegant, charmant und eindringlich zu gebrauchen, dass sie aus jedem Gespräch, aus jeder Verhandlung als unumstrittene Siegerin hervorgeht. Diese Gabe gibt sie gerne an Frauen weiter.
Sie ist keine gemütliche Mutter, aber eine Macht, mit der sich Frauen verbünden können, wenn sie Klarheit und Entscheidung brauchen. Frauen, die in der Kraft der Göttin Oya sind, arbeiten oft mit Drama, lassen es „donnern und blitzen und rauschen“, kehren alles von unten nach oben. Oya steht für weibliche Führungskraft, bezwingenden Charme und Wandlung.
Oya ist eine der drei Frauen des Donnergottes Xango (neben Oshun und [Obá]). Sie stahl ihm die Geheimnisse seines mächtigen Zaubers und besitzt daher ebenso große Kräfte wie er.
Oya entsetzt und wiegt die Frauen, sie macht den Weg frei, für das was kommt.
Friedhöfe als heiligen HaineGeopfert wird ihr auf Steinen. An Baumwurzeln liegen Geschenke für Oya. Spiralen und Punkte werden für sie gemalt. Ihre „heiligen Haine“ sind Friedhöfe.
Ihre AnhängerInnen ehren sie in dunklen Farben, dunklen Früchten, in Rum, Gin, Bier und Wein, mit neunfarbigen Bändern, Windrädern und Spielzeugwindmühlen. Ihre heilige Zahl ist neun nach den neun Quellen des Flusses Niger, der auch der Fluss der Oya genannt wird.
Um die Energie von Oya zu veranschaulichen, stellt man sich am besten folgendes Szenario vor: Unerträgliche tropische Hitze, die Luft „steht“, kein kühlender Lufthauch, keine Wolke, kein Schatten spendender Baum. Mit unverhoffter Schnelligkeit ziehen Gewitterwolken auf. Plötzlich ist es dunkel. Es braut sich was zusammen. Wind beginnt in den Bäumen zu rauschen, die ersten dicken Regentropfen klatschen schwer auf den Boden. Innerhalb weniger Augenblicke ist „sie“ da - in jedem Donnergrollen, in jedem Blitz, in der tobenden Naturgewalt des Regensturmes.
Wenn Frauen sich mit Oya verbinden wollen, dann tanzen sie in diesem Elementsturm ihren Tanz. Sie breiten die Arme aus, drehen sich in Spiralen, schreien, kreischen, lachen, trinken den Regen, lassen ihren ganzen Körper von ihr „taufen“ bis keine trockene Faser an ihnen ist.