Die Guédé haben das Wissen vieler Verstorbener über viele Generationen hinweg in sich aufgesogen, was sie zu äusserst weisen Ratgebern macht, die sich gerne mitteilen, wenn sie um Hilfe gebeten werden.
Sie kleiden sich am liebsten in altmodische, vor allem viktorianische, Trauerkleidung, die oft abgewetzt und verstaubt wirkt. Sie lieben schwarze Sonnenbrillen.
Obwohl sie eigentlich nicht "böse" sind, sind es rauhe Gesellen mit recht groben Umgangsformen. Sie rauchen und trinken gerne und haben einen sehr anzüglichen Humor.
Vom 30. Oktober bis zum 3. November werden Feste ihnen zu Ehren gefeiert.
Baron Samedi (frz. Samedi = dt. Samstag) ist das Oberhaupt der Familie der Guédé, der Totengeister.
Seine Frau ist Maman Brigitte (auch Madame Brigitte).
Baron Samedi gehört der Erstbegrabene jedes Friedhofs. Seine normale Rolle ist es, die Seelen der Verstorbenen vom Grab in die Unterwelt zu begleiten. Er entscheidet über Krankheit und Gesundheit, über Leben und Tod.
Er hat noch zwei andere Erscheinungsformen: Baron Cimetière und Baron La-Croix.
Der eigentlich fast immer als unsichtbar geltende Loa wird als formell gekleideter, schwarzer Mann, wahlweise auch als Skelett beschrieben, der einen Zylinder, einen Spazierstock (oder Zeigestab) und (sofern er nicht als Skelett dargestellt wird) einen langen weißen Bart trägt.
Als Opfergaben bevorzugt er Zigarren, Rum und Fladenbrot. Genau genommen verschmäht er kaum ein Lebensmittel, denn er symbolisiert den Tod und der Tod ist niemals satt.
Auf dem Friedhof ist dem Baron ein geschmücktes, schwarzes Kreuz mit gleichlangen Querbalken, das, angetan mit einem schwarzen Anzug und einem Zylinder, auf einem (falschen) Grabmal mit Kerzen und violetten Blumen steht, geweiht. Wenn die Bewohner ihn wecken wollen, so erzeugen sie lautstarkes Getöse durch aufeinandergeschlagene Steine oder schlagen dreimal mit der stumpfen Seite einer Machete gegen ein Grabkreuz aus Stein.
Werden exhumierte Leichenteile zur Herstellung von Talismanen und Amuletten oder für schwarzmagische Zwecke benötigt, wenden sich Frauen inständig an Baron Samedi und versprechen, sollte ihre Bitte erhört werden, später mit Opfergaben (Kupfermünzen, Speisen, Genussmitteln) zurückzukehren. Es gilt als sehr gefährlich, ohne die Erlaubnis des Barons ein Grab zu öffnen. Dann werfen die Frauen dem Baron Akazienblätter zu und sagen: „Dormi pa’fumé, Baron Samedi!“ was so viel wie „Schlafe wohlduftend, Baron Samedi“ bedeutet.
"Samstag", mein selbstgemachter Plüsch-Guédé: